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Außenansicht des Doms St. Marien in Wurzen, großes historisches Kirchengebäude mit Turm und sichtbarer Fassade.
CC-BY www.pkfotografie.com, Philipp Kirschner

Martin Luther, der Reformator des 16. Jahrhunderts, veränderte mit seinen Ideen Kirche und Gesellschaft nachhaltig. Doch er wirkte nie allein: Wegbegleiter wie Philipp Melanchthon, Katharina von Bora oder die reformatorischen Gelehrten seiner Zeit unterstützten ihn in Lehre, Publikation und organisatorischer Arbeit. Gemeinsam setzen sie sich für die Verbreitung der Bibel in deutscher Sprache, für Bildung und für die Freiheit des Glaubens ein. Sie trugen dazu bei, dass die Lehren Luthers nicht nur in Wittenberg, sondern in ganz Sachsen und darüber hinaus Wirkung entfalten konnten.

Auf dem Lutherweg Sachsen lassen sich die Spuren dieser bedeutenden Persönlichkeiten entdecken – sei es in historischen Städten, Kirchen, Klöstern oder an Orten, an denen sie gemeinsam mit Luther predigten, reformierten oder soziale Projekte vorantrieben.

 

CC-BY www.pkfotografie.com, Philipp Kirschner

Martin Luther 

  • Lebzeit: 10. November 1483 – 18. Februar 1546

  • Alter: 62 Jahre 

  • Berufung & Wirken: deutscher Theologe und Urheber der Reformation

  • Auftakt der Reformation: Am 31. Oktober 1517 veröffentlichte Luther seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel

Martin Luther

Porträt von Martin Luther, Reformator und zentrale Figur der Reformation, in historischer Darstellung.
CC0 gemeinfrei

Martin Luther, deutscher Theologe, Mönch und Professor, gilt als zentraler Begründer der Reformation. Mit seiner Kritik an den Missständen der katholischen Kirche, insbesondere dem Ablasshandel, setzte er Impulse zur Erneuerung des Glaubens. Diese sollten weit über Wittenberg hinaus Wirkung entfalten und führten schließlich zur Spaltung der katholischen und protestantischen Kirche.

Sein Leben war geprägt von bedeutenden Ereignissen, die Kirche, Gesellschaft und Bildung nachhaltig veränderten. Von seiner Geburt über die zentralen Stationen seines Wirkens bis zu seinem Tod lassen sich die wichtigsten Meilensteine seines Lebens nachvollziehen. Die Auseinandersetzung mit seinem Wirken eröffnet heute faszinierende Einblicke in die Reformationszeit und zeigt, wie einzelne Menschen Geschichte langfristig beeinflussen können.

Lebenslauf Martin Luthers 

10.11.1483 Geburt Martin Luther in Eisleben
1501 Beginn seines Studiums in Erfurt
1505 Magisterpromotion
1505 Eintritt in das Augustiner Eremiten Kloster in Erfurt
1507 Weihe zum Priester
1507 Beginn Theologiestudium in Erfurt
1508 Versetzung an die Wittenberger Universität, Beginn seiner Lehrtätigkeit in Wittenberg
1510 Romreise
1512 Promotion zum Doktor der Theologie
31.10.1517 Veröffentlichung der 95 Thesen (Thesenanschlag)
1519 Disputation mit Johannes Eck auf der Pleißenburg in Leipzig
1521 Reichstag in Worms; Verteidigung der 95 Thesen vor dem Kaiser und den Kurfürsten auf dem Reichstag in Worms, Verhängung der Reichsacht über Luther
1521 - 1522 Luther wird als "Junker Jörg" auf der Wartburg versteckt; Übersetzung des Neuen Testaments ins Deutsche
1525 Heirat mit Katharina von Bora / Ausbruch des Bauernkrieges
1530 Bekenntnisreichstag in Augsburg, Luther begleitet den Reichstag von der Feste Coburg; Luther und Melanchthon verfassen das Augsburger Bekenntnis, es gilt als erste Bekenntnisschrift der lutherischen Reichsstände
1534 Erste Gesamtausgabe der deutschen "Lutherbibel"
18.02.1546 Tod Martin Luthers in Eisleben
CC-BY www.pkfotografie.com, Philipp Kirschner

Gruppenreise nach Grimma und Torgau

"Auf den Spuren der Reformation" 

CC-BY www.pkfotografie.com, Philipp Kirschner

Luthers Wegbegleiter 

Lutherdenkmal vor der St. Nicolaikirche in Döbeln, Darstellung von Martin Luther auf dem Kirchenvorplatz.
© Elias Rost

Die Reformation wäre ohne die Wegbegleiter an Luthers Seite nicht denkbar gewesen. Eng mit ihm zusammenwirkende Persönlichkeiten wie Philipp Melanchthon und Katharina von Bora unterstützen ihn in Lehre, Publikation und Organisation und trugen dazu bei, seine Ideen in Sachsen und darüber hinaus Wirkung entfalten konnten. Sie halfen, die Grundlagen einer neuen Glaubenswelt zu legen und prägten die Reformation durch Bildung, Diplomatie und persönliche Nähe maßgeblich mit. 

Die folgenden Porträts stellen die bedeutendsten Persönlichkeiten an Luthers Seite vor und zeigen, wie Zusammenarbeit, Vertrauen und gemeinsame Visionen den Verlauf der Geschichte beeinflussten.

Bedeutende Persönlichkeiten

Porträt von Katharina von Bora, Ehefrau Martin Luthers, in historischer Darstellung.
CC0 gemeinfrei

Katharina von Bora (1499-1552)

Katharina von Bora war eine zentrale Persönlichkeit der Reformationszeit und eng mit Luther verbunden. Ursprüngliche Nonne im sächsischen Zisterzienserkloster zu Nimbschen, floh sie 1523 gemeinsam mit anderen Nonnen, angeregt durch Luthers Schriften, nach Wittenberg.

Dort lebte und arbeitete sie zunächst im Haus des Malers Lucas Cranach. Im Jahr 1525 ehelichte sie Martin Luther, mit dem sie sechs Kinder bekam. Ihr Einfluss beschränkte sich nicht nur auf Haushalt und Familie, sie unterstütze ihrem Ehemann auch in theologischen Fragen und stand ihm mit geistreichen Ratschlägen zur Seite.

Nach Luthers Tod verließ sie 1552 Wittenberg und verunglückte kurze Zeit später tödlich in Torgau. Ihr Grabstein ist bis heute in der Torgauer Marienkirche zu sehen.

 

Führung: Katharina von Bora
Porträt von Philipp Melanchthon, Theologe und Weggefährte Martin Luthers, in historischer Darstellung.
CC0 gemeinfrei

Philipp Melanchthon (1497-1560)

Philipp Melanchthon war einer der engsten Weggefährten Martins Luthers und prägte die Reformation als Gelehrter, Humanist und Theologe maßgeblich mit. Als Professor an der Universität Wittenberg setzte er sich für eine umfassende Bildungsreform ein und legte mit dem Ausbau von Schulen und Universitäten den Grundstein für ein neues, vom humanistischen Denken geprägtes Bildungssystem.

Mit Schriften wie der Confessio Augustana formulierte er die zentralen Grundlagen der jungen protestantischen Kirche. Er soll es auch gewesen sein, der Luther dazu ermutigte, die Bibel in ein für das Volk verständliches Deutsch zu übersetzen.

Als Luther sich durch den Kirchenbann von 1521 nicht mehr frei bewegen konnte, übernahm Melanchthon zunehmend die Rolle des Wortführers der Reformation - und blieb es auch nach Luthers Tod. Seine tiefe Verbundenheit zu Luther zeigt sich in seinem bekannten Ausspruch: „Ich würde lieber sterben als von diesem Mann getrennt sein“.

 

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Porträt von Lucas Cranach dem Älteren, Maler und Weggefährte Martin Luthers, in historischer Darstellung.
CC0 gemeinfrei

Lucas Cranach (1472-1553)

Lucas Cranach der Ältere war einer der bedeutendsten Künstler der Reformationszeit und ein enger Freund Martin Luthers. Als Hofmeister der sächsischen Kurfürsten in Wittenberg schuf er nicht nur eindrucksvolle Portraits von Luther und anderen Reformatoren, sondern trug mit seiner Kunst maßgeblich zur Verbreitung des reformatorischen Gedankengutes bei.

Seine Werkstatt gestaltete Flugblätter, Buchillustrationen und Altartafeln, die die neue Glaubensvorstellungen auch visuell vermittelten. Cranach verstand es, Theologie in Bilder zu übersetzen, eindrucksvoll, verständlich und voller Symbolkraft. So wurde er zu einem der wichtigsten Botschafter der Reformation und prägte ihr Erscheinungsbild bis heute.

 

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Porträt von Elisabeth von Rochlitz, historische Darstellung der Persönlichkeit.
CC0 gemeinfrei

Elisabeth von Rochlitz (1502-1557)

Elisabeth von Rochlitz war eine der bemerkenswertesten Frauen der Reformationszeit. Als Landgräfin von Hessen und Herzogin von Sachsen nahm sie eine bedeutende politische und religiöse Stellung ein. Entgegen den damaligen Erwartungen für adelige Frauen setzte sie sich aktiv für die Verbreitung der reformatorischen Ideen ein und unterstützte sowohl Martin Luther als auch andere Reformatoren.

Unter ihrem Einfluss wurde das Schloss Rochlitz zu einem Zentrum geistiger und religiöser Entwicklung. Sie ermöglichte reformatorische Predigten, förderte den Aufbau evangelischer Gemeinden und trug entscheidend dazu, dass die Reformation in Mittelsachsen Fuß fassen konnte. Elisabeth von Rochlitz galt als gebildete und engagierte Fürstin, deren Initiative ein kulturelles und religiöses Erbe hinterließ.

 

Führung durch Schloss Rochlitz
Porträt von Georg Spalatin, Berater und Wegbegleiter Martin Luthers, in historischer Darstellung.
CC0 gemeinfrei

Georg Spalatin (1484-1545)

Georg Spalatin war einer der engsten Vertrauten Luthers. Als Hofkaplan und Sekretär von Kurfürst Friedrich dem Weisen fungierte er als Kontaktmann zwischen Luther und dem sächsischen Hof und trug entscheidend dazu bei, dass Luthers Schriften und Ideen politischen Rückhalt fanden.

Als geschickter Diplomat verhandelte er sowohl Luthers Auftritt vor dem Kaiser in Worms als auch seine Zuflucht auf die Wartburg nach Verhängung der Reichsacht. Spalatin war nicht nur Diplomat, sondern auch Gelehrter, Übersetzer und Chronist seiner Zeit. Durch seine enge Freundschaft zu Luther und seine Tätigkeit als Berater wurde er zu einer Schlüsselfigur der reformatorischen Bewegung. Nach dem Tod Friedrich des Weisen tat er sich als wichtiger Historiker der neuen protestantischen Kirche hervor.

 

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Porträt von Friedrich dem Weisen, wichtiger Förderer und Wegbegleiter Martin Luthers.
CC0 gemeinfrei

Friedrich der Weise (1463-1525)

Friedrich der Weise, Kurfürst von Sachsen, spielte eine entscheidende Rolle in der Zeit der Reformation. Im Jahr 1502 gründete er die Wittenberger Universität, an der Luther und Melanchthon später studieren und lehren werden. Als Förderer von Bildung, Kunst und Wissenschaft ermöglichte er Martin Luther, seine theologischen Ideen frei zu entwickeln und zu verbreiten. Obwohl Friedrich selbst kein Anhänger von Luthers Theologie war, galt er als dessen Gönner und Beschützer.

Berühmt wurde er vor allem durch seine Entscheidung, Luther nach dem Reichstag zu Worms 1521 zu schützen und auf der Wartburg unterzubringen zu lassen. Dort übersetzte Luther die Bibel ins Deutsche - ein Werk von großer Bedeutung für Kirche und Gesellschaft. Friedrich verband politisches Geschick mit einem ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit und Glaubensfreiheit und trug maßgeblich dazu bei, dass die Reformation in Sachsen Fuß fassen konnte.

Trotz seiner Unterstützung der reformatorischen Bewegung bekannte er sich erst auf dem Sterbebett zur protestantischen Konfession. Aus diplomatischen Gründen war er selbst Luther persönlich nie begegnet.

 

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Porträt von Martin Bucer, Reformator und Zeitgenosse Martin Luthers, in historischer Darstellung.
CC0 gemeinfrei

Martin Bucer (1491-1551)

Bucer war einer der bedeutendsten Reformatoren des 16. Jahrhunderts und prägte die Ausbreitung der Reformation weit über Straßburg hinaus. Als Theologe setzte er sich dafür ein, die reformatorischen Ideen in Kirche und Gesellschaft umzusetzen. Besonders wichtig waren ihm dabei Gemeinschaft, Bildung und eine geordnete Gemeindearbeit.

Bucer galt als geschickter Vermittler zwischen den unterschiedlichen reformatorischen Strömungen und trug maßgeblich zur Einigung und Stabilisierung der jungen evangelischen Bewegung bei.

In engem Austausch mit Martin Luther und anderen Reformatoren förderte er die Verbreitung der Reformation über Deutschland hinaus bis in die Schweiz und nach Frankreich. Sein Wirken prägte die evangelische Kirchenordnung nachhaltig und hinterließ ein bleibendes Erbe in der Geschichte des Protestantismus.

 

 

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Porträt von Johannes Bugenhagen, Theologe und Weggefährte Martin Luthers, in historischer Darstellung.
CC0 gemeinfrei

Johannes Bugenhasen (1485-1558)

Johannes Bugenhagen gehörte zu den bedeutendsten Reformatoren Norddeutschlands und war ein enger Verbündeter Martin Luthers. Als Theologe und Pastor trug er entscheidend dazu bei, die reformatorischen Ideen in Gemeinden und Städten praktisch umzusetzen.

Er entwickelte Kirchenordnungen für zahlreiche norddeutsche Städte, half bei der Übersetzung der Bibel ins Deutsche und wirkte unmittelbar an der Gestaltung der neuen Glaubensordnung mit. Später krönte er Christian III. von Norwegen und Dänemark zum ersten protestantischen König und förderte somit die Ausbreitung der Reformation über die Grenzen Sachsens hinaus.

 

 

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DAs Bild zeigt das Cover der Lutherweg-Broschüre
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Lutherweg Sachsen 

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Entlang von 31 Stationen führt der Lutherweg Sachsen als spiritueller Rundwanderweg durch bedeutende Wohn- und Wirkungsstätten von Martin Luther und seinen Wegbegleitern in Sachsen. 

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Martin Luther

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